Nachhaltigkeit in die Schulen tragen
Die Idee zu dieser Seite entstand im Laufe der letzten Jahre, der eigentliche Startschuss mit dem Veröffentlichen erster Seiten erfolgte dann im Herbst 2020. Zu diesem Zeitpunkt ist Greta Thunberg den meisten Menschen auf der Welt bekannt, ebenso die von ihr inspirierten "Fridays for Future" Proteste. Die Schüler haben etwas in Bewegung gesetzt, doch es gilt die Trägheit der gesamten menschlichen Massen zu überwinden und sich gemeinsam auf den Weg zu machen. Das Thema Nachhaltigkeit ist in Folge bei der breiten Bevölkerung und schließlich auch der Politik stärker ins Bewusstsein gerückt. Stärker, doch zum Erreichen der Klimaziele und dem Erhalt unserer Lebensgrundlage, wie wir sie kennen, nicht stark und präsent genug.
Neben der Politik, welche durch Gesetze die Leitlinien unseres Alltags bestimmt und damit Weichen für die Zukunft stellen kann, kommt der Bildung eine zentrale Rolle in der Bewältigung des Klimawandels zu. Die Bildungseinrichtungen haben das Ziel, Kinder auf ihr Leben vorzubereiten. Neben den Grundfertigkeiten Lesen, Rechnen und Schreiben ist auch das Handwerkszeug zum Umgang mit der sich veränderten Umwelt heute eine "Schlüsselkompetenz". Genau hier hakt es allerdings. Der Begriff "Nachhaltigkeit" ist im Rahmenplan Grundschule für den Sachunterricht des Landes Rheinland-Pfalz kein einziges mal vorhanden, obwohl er erst Anfang des Jahrtausends gründlich überarbeitet wurde. Freilich wird der bewusste Umgang mit der Natur erwähnt, greift aber viel zu kurz.
Die Folge des Nischenplatzes, welcher der Nachhaltigkeit im Bildungsplan eingeräumt wird, ist eine ebenso kleine Bedeutung für Unterrichtsmaterial, Weiterbildungsangebote und deren Anteil in der Lehrerausbildung. Zwar scheint hier langsam Besserung in Sicht, doch derzeit mangelt es für Lehrkräfte häufig vor allem an Ideen, Material, Hintergrundwissen und auch dem Selbstbewusstsein, das Thema auch wirklich unterrichten zu dürfen.
Um den zähen Prozess vielleicht wenigstens etwas zu beschleunigen soll diese Seite Lehrern helfen, Nachhaltigkeit im Unterricht zu behandeln und somit Kinder für die Natur zu begeistern, ihnen Verständnis für den Zusammenhang der Dinge auf unserem Planeten ermöglichen, Empathie für ihre Mitmenschen zu entwickeln und sie darin zu bestärken, dass und wie sie etwas ändern können. Angelehnt ist dies an die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN, die SDG.
Zum Autor
Seit etwas mehr als zehn Jahren unterrichte ich an einer Grundschule. Als Privatmensch engagiere ich mich für den Umweltschutz und versuche für mich so weit es geht nachhaltig zu leben. Strom sparen, mit dem Rad fahren, unverpackte Lebensmittel einkaufen, Verzicht auf Flugreisen... Es ist mir ein persönliches Anliegen, unsere Welt auch folgenden Generationen als lebenswerten Fleck im Universum zu hinterlassen. In der Schule thematisierte ich dieswenig, da es im Rahmenplan nicht vorgesehen war und ich keine Grundsatzdiskussionen führen wollte.
Greta Thunberg hat mich persönlich inspiriert und dazu geführt, eben diese zurückhaltende Herangehensweise zu überdenken. Jeder Mensch kann etwas verändern, auch Kinder haben die Macht dazu. Umso wichtiger ist es, die Kinder mit dem notwendigen Rüstzeug auszustatten, damit sie ihre Zukunft mitbestimmen und gestalten können. Dabei geht es nicht nur um den Umweltschutz, auch das Selbstverständnis eines demokratischen und sozialen Miteinanders im Kleinen wie im Großen sowie das Bewusstsein über die Auswirkungen des eigenen Handelns auf das andere Ende der Erde muss Teil der Bildung vom ersten Tag an sein.
Mittlerweile erlauben sowohl die Agenda 2030 als auch das Schulgesetz RLP die Behandlung dieser Themen und ich hoffe, dass immer mehr Kollegen sich auf den Weg machen, den Schülern mitzugeben, was sie später brauchen werden.
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